Mit dem Earphone-12 ebnet XTZ den Einstieg in die Kopfhörerbranche. Wie der Earphone-12 klanglich performt und ob er schlussendlich eine gute Wahl ist, sehen Sie im zweiten Teil des Earphone-12 Testberichtes.
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Am Earphone-12 fällt die Ausstattung recht ordentlich aus. So befinden sich neben dem Ohrhörer Ohraufsätze in drei verschiedenen Größen, ein Adapter für das Flugzeug und ein 6,3-mm Klinkenstecker für die heimische Musikanlage. Ob man letzteres tatsächlich auch dort anschließen möchte, oder ob man doch lieber mit seinen Bügelkopfhörern die Musik genießen möchte, sei dahingestellt, XTZ bietet einem jedenfalls aber auch dort die freie Wahl. Lediglich die nicht vorhandene Kopfhörertasche ist ein kleiner Minuspunkt an der Gesamtausstattung des Earphone-12. Aus kostentechnischen Gründen wurde möglicherweise daran gespart, um den Preis des Ohrhörers nicht ins Unermessliche steigen zu lassen, was vor allem denen zugute kommen dürfte, welche bereits über eine Kopfhörertasche verfügen.
Ohreinsätze und Tragekomfort
Die richtige Wahl der Ohreinsätze beim Earphone-12 ist eine sehr wichtige Entscheidung für die spätere Gesamtperformance der In-Ear Kopfhörer. Denn dort entscheidet sich, ob die Ohrhörer auch angenehm im Ohr sitzen oder stattdessen äußerst lose im Ohr hängen. Anfangs hatten wir die falschen Einsätze gewählt, litten häufig unter dem unbequemen Sitz und dem ständigen Herausfallen der Ohrhörer. Dies legte sich aber, als wir die für unsere Ohren passenden Ohreinsätze gefunden hatten und konnten von dort an den Sitz der Earphone-12 nicht mehr bemängeln. Dieser ist zwar nicht ganz optimal, in unseren Ohren sitzen diese aber gut, verrutschen selten und vermitteln durch ihre 'Nähe zum Ohr' ein sehr schönes angenehmes Klangfeeling. Lediglich unterwegs können die In-Ears für etwas Unruhe sorgen, mal zu mal rutschten sie bei uns im Praxistest auch aus dem Ohr, was besonders beim schnelleren Gehen oder Radfahren auffiel. Für die Verwendung in Bus und Bahn sitzen die Earphone-12 hingegen gut im Ohr.Die aufsetzbaren Ohreinsätze bilden dabei eine gerade Linie zum Kopfhörer und schließen fugenlos mit dem chrombeschichteten Außengehäuse ab. Lediglich das Auf- und Absetzen der Gummipads kann sich als etwas mühselige Aufgabe darstellen, da diese - wenn sie erst einmal sitzen - doch recht fest auf dem Ohrhörer stecken.
Sound & Akustik
Mit dem 8,6-mm Treiber leistet der Earphone-12 ein ausgewogenes äußerst natürliches Klangbild, welcher auch ohne Zuhilfenahme der DSP-App bereits Beachtliches zu leisten imstande ist. Seine Stärken liegen in der präzisen Klangwiedergabe und der Klarheit mit welcher er Stimmen absolut präzise und punktgenau wiedergeben kann. Aufgrund seiner Präzision und der guten Klangwiedergabe haben wir den Earphone-12 sehr schnell ins Herz geschlossen; es macht Spass mit dem In-Ear Musik zu hören, alles klingt hundert Prozent präzise, die Höhen klingen äußerst klar und ausgeglichen, wobei der S-Tonbereich frei von Zischlauten ist. Lediglich ganz oben erahnt man Schwächen, die mit der Verwendung des dynamischen Treibers einhergehen. Hat man die DSP-App dann soll Direkt Research dort aber für entsprechende Abhilfe schaffen und den Hochtonbereich nochmals verbessern, sowie die Bassreproduktion straffer und tiefer gestalten.An den Tiefen des XTZ-Sounds erkennt man, dass der Earphone-12 ein sehr ausbalancierter Kopfhörer ist. Auch ohne Zutun der DSP-App ist die Gestaltung des Tieftonbereichs nämlich bereits äußerst beachtlich. Dort unterstreichen druckvolle kräftige Bässe, äußerst präzise aufbereitet, das solide Klangbild, welches in seiner ausgewogenen natürlichen Mischung für diesen Preisbereich recht außerordenlich ist.
Lediglich im Raumklang hat der XTZ seine Schwächen. Spätestens dort machte sich bemerkbar, dass die DSP-App von Direct Research eine nette und fast schon nötige Beigabe XTZ's ist. Denn andere Modelle haben dort, wo der Earphone-12 ein wenig zum Schwächeln kommt, eine deutlich offenere und weitere Bühne, und beeindrucken mit einem Raumklang, den bei weitem der Earphone-12 nicht bieten kann. Zusehr beschränkt sich der XTZ mit einer allzu geschlossenen Bühne und untergräbt dadurch in großem Maße seine zuvor genannten Vorteile, wodurch auch andere In-Ear Kopfhörer schnell an Potential gewinnen. Referenzkopfhörer waren zum einen der erheblich teurere Sennheiser IE80 als auch der sich in der Preiskategorie des Earphone-12 befindliche ATH-CKX9, welche beide aufgrund ihrer Räumlichkeit ein über die Zeitdauer hinweg angenehmeres und ausgefüllteres Klangbild schaffen konnten. Zwar schien es uns, dass der Earphone-12 mit der Benutzung der DSP-App von Direct Research weit offener und räumlicher wirkte, es sollte einem aber trotz dessem bewusst sein, dass man hinsichtlich der Räumlichkeit der In-Ears große Abstriche in Kauf nehmen muss. Wählt man bei diesem Tradeoff aber zugunsten des Earphone-12, erlebt man mit dem In-Ear im Gegenzug wirklich gute Höhen, Tiefen und Mitten mit einer absolut erstaunlichen Präzision.
Für wen lohnt sich der Earphone-12?
Da der Earphone-12 vor allem auf eine präzise fidele Klangwiedergabe bedacht ist, eignet er sich vor allem für Hifi-Liebhaber, die ihre Musik gerne realitätstreu hören möchten. Genreartig kann und darf dieser Ohrhörer nicht eingegrenzt werden, für Bassliebhaber dürfte dieser Ohrhörer jedoch nicht die beste Wahl darstellen. Denn wie gesagt, XTZ hat einen ausgewogenen äußerst klaren präzisen Ohrhörer geschaffen, mit Hang zur realitätstreuen Klangwiedergabe.Fazit - Toller In-Ear zu gutem Preis
Da der Earphone-12 mit 60 Euro Anschaffungskosten ein preis-/leistungstechnisch günstiges Ohrhörermodell darstellt, dürfte die Strategie von XTZ in vollem Maße aufgegangen sein. Denn der Ohrhörer verspricht einen wirklich guten einwandfreien klangstarken Ohrhörer, welcher für diesen Preis auch teureren Modellen recht ordentlich zusetzen kann. Der nur mangelhafte Raumklang ist ein großer Minuspunkt am Earphone-12, und es sollte mit Bedacht überlegt werden, ob man letztlich mit der schwachen Räumlichkeit des Earphone-12 zufrieden sein wird oder stattdessen 20 Euro mehr ausgeben möchte um einen guten Allrounder zu bekommen. Arrangiert man sich aber, erhält man dafür einen äußerst Höhen-, Mitten-, und Tiefen-bedachten Kopfhörer, welcher äußerst präzise das Klangbild wiedergibt und auch uns mit seiner schönen facettenreichen Klangwiedergabe überzeugen konnte. Ein räumlicheres Klangbild liefert demhingegen der um zwanzig Euro teurere ATH-CKX9 oder die Königsklasse, der Sennheiser IE80, welche beide aber nur gegen Aufpreis erworben werden können. Deshalb dürfte vor allem IPhone-Nutzern, welche durch ihre IOS-Kompatibilität Zugang zur DSP-App haben, der In-Ear zusagen, da das DSP-Programm nochmals die Soundqualität am In-Ear anhebt. Abzuwarten bleibt, wie sich XTZ im Laufe der Zeit entwickeln wird, wir haben jedenfalls XTZ im Blickfeld und sind gespannt mit welchen Neuerungen uns das schwedische Unternehmen weiter überraschen wird. Wir können aus gutem Grund den Earphone-12 als guten Preis-/Leistungskandidaten weiterempfehlen, welcher sowohl in der normalen als auch in der Sportversion im Direktvertrieb von XTZ erhältlich ist.
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