Der Harman Kardon NC besticht durch den Einsatz grundsolider, hochwertiger Materialien. Ob auch Klang und Noise-Cancelling am Kopfhörer überzeugen?
Google-AnzeigenNoise-Cancelling - technische Details und sein wiederaufladbarer Akku
Der NC-Kopfhörer arbeitet mit der aktiven Closed Loop Technologie von Harman Kardon, deren Entwicklung sich ursprünglicherweise explizit auf die Anwendung in Luxus-Automobilen bezog. Da die Technologie aber hervorragend für das aktive Noise-Cancelling abgestimmt war, wurde dieses System bald auch für die Kopfhörer übernommen. So wird nach der technischen Umsetzung von Closed Loop bereits vor der Musikwahrnehmung das Audio-Signal analysiert und optimiert, um somit konstante Störgeräusche aus dem Kopfhörer herausfiltern zu können.Das Noise-Cancelling wird dabei per Schiebeschalter an der linken Kopfhörerklangschale des Harman Kardon NC in Gang gesetzt. Ist es an, leuchtet eine kleine LED-Statusanzeige in weißer Schrift mit dem Buchstabenkürzel "NC" diskret auf, welche als Indikator aufzeigen soll, dass das aktive Noise-Cancelling am Kopfhörer aktiviert ist. Zugegebenermaßen ist die Statusanzeige derart unauffällig gehalten, dass wir schonmal vergessen haben, das Noise-Cancelling nach dem Test zu deaktivieren. Dies ist problematisch, denn auch wenn die Musik verstummt ist, arbeitet das passive Noise-Cancelling am Kopfhörer weiter und bezieht infolgedessen unablässig Strom von der integrierten internen Energiequelle, bis sie vollkommen geleert ist. Summa Summarum: Ist die Batterie im Kopfhörer leer, hört auch das aktive Noise-Cancelling zu arbeiten auf, die Folge ist, dass Außengeräusche plötzlich nicht mehr durch die im Kopfhörer eingebaute Richtmikrofontechnik neutralisiert werden können.
Der Vorteil des Harman Kardon besteht aber darin, dass der Kopfhörer, nachdem die Batterie zur Neige gegangen ist, dann immerhin noch im Passivmodus als "ganz normaler" Kopfhörer ohne die aktive NC-Funktion verwendet werden kann. Dies gelingt dem Bose Quietcomfort 25 im Vergleich dazu nicht. Ist die NC-Batterie an diesem erst einmal verbraucht, gibt es für ihn keinen (Zweit-/)Passivmodus und dementsprechend auch keine Möglichkeit mehr Musik zu hören, falls eben keine Ersatzbatterie zur Hand liegt. Ohne Noise-Cancelling funktioniert der Bose-Kopfhörer im Gegensatz zum Harman Kardon NC nicht.
Zugleich wird das Noise-Cancelling am Harman Kardon NC mit einem Akku anstelle einer nicht wiederaufladbaren Batterie betrieben, welcher das ständige Mitführen und Auswechseln von Ersatzbatterien erübrigt. Das dafür notwendige Ladekabel befindet sich im Lieferumfang und kann per USB-Anschluss unkompliziert an jeden Rechner als auch Notebook angeschlossen werden. Mit einer ungefähr zweistündigen Ladezeit steht eine faire Noise-Cancelling-Dauer von 40 Stunden einer ziemlich geringen Ladezeit gegenüber. Zwar könnte man demgegenüber mit Ersatzbatterien ein konstantes Noise-Cancelling erwirken, per USB den integrierten Akku aufzuladen, hat aber seine gewissen Vorzüge. Die Unkompliziertheit mit der man den Akku per USB-Anschluss aufladen kann, die Kostenersparnis über die Zeit, als auch die 40-stündige Betriebszeit, die der Harman Kardon NC einem damit entgegensetzt, ist einfach grandios.
Noise-Cancelling und dessen Wirkungsgrad
Unglücklicherweise kann und darf von der aktiven Noise-Cancelling Fähigkeit des Harman Kardon NC nicht zuviel erwartet werden. In Anbetracht von Closed Loop arbeitet das Noise-Cancelling zwar wie andere NC-Kopfhörer mit einer im Kopfhörer verbauten Richtmikrofonmechanik, welche mittels der Produktion von Gegensignalen die Störgeräusche neutralisiert, in puncto Effektivität befindet er sich aber nur im Mittelfeld der aktuellen Noise-Cancelling Systeme.Auch wenn uns keine Daten bezüglich der effektiven Geräuschabdämmung in prozentualen Messzahlen vorliegen, gibt sich der Harman Kardon NC verglichen mit seinem doch moderatem Preis enttäuschend zu schwach in der Abdämmung von Außengeräuschen. Ist das Noise-Cancelling das stärkste (Kauf-)Argument findet man effizientere Modelle bereits zu günstigerem Preis (unter anderem den um 100 Euro billigeren Audio Technica ATH-ANC 70), beziehungsweise zu einer deutlich gesteigerten Noise Reduction Performance, wie beispielsweise der Bose Quietcomfort 25, welcher auf dem Markt als Vorzeigemodell hinsichtlich der Noise-Reduction gilt.
Sichtliche Schwierigkeiten bereiten dem Harman Kardon NC hierbei vor allem Stimmgeräusche, die mittleren und hohen Frequenzen, wobei die tieferen bisweilen in akzeptablen Maßen neutralisiert werden können. Monotone Störgeräusche wie Zuglärm kann der Harman Kardon NC zu gefühlten 90% abdämpfen, sodass auf Zug- und Busfahrten eine sehr entspannte, wenngleich nicht vollkommen lärmfreie Umgebungskulisse geschaffen werden kann.
Eigenrauschen (white noise) tritt am Harman Kardon bei Aktivierung der NC-Funktion so gut wie kaum auf. Das Noise-Cancelling schwächelt zwar, ist dafür aber gut konzipiert worden.
Alles in allem entsteht bei der Entscheidung, den Harman Kardon NC zu kaufen, ein Tradeoff. Wer zwischen Klangakustik und effektivem Noise-Cancelling die richtige Entscheidung treffen möchte, sollte unbedingt auch das nächste Kapitel zum Harman Kardon NC lesen. Wir werden im folgenden Teil klären, ob es sich lohnt zugunsten der Akustik auf einen Teil der Noise-Reduction zu verzichten.
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