Soundmagic E10 im Test (2/2)

42 Euro von hervorragendem Klang entfernt. Klanglich sticht der Soundmagic E10 selbst teurere Konkurrenten aus.

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Soundmagic E10 made in China. Der Kopfhörer ist für Preisbedachte mit schmalem Budget zu empfehlen. "Für 40 Euro liefert er Maximales an Leistung" ~ kopfhoererimtest.de.



Bei der Musikwiedergabe setzt der Soundmagic E10 auf einen im Kopfhörer verbauten dynamischen 10-mm Treiber, welcher aufgrund seiner günstigen Fertigung gerne bei Modellen der Niedrig- und Mittelpreissparte von In-Ear Kopfhörern zum Einsatz kommt. Was nichts schlechtes bedeuten mag, denn exzellente High-End Produkte, wie beispielsweise der Sennheiser IE80, haben sich in jüngster Zeit gezielt für die dynamische Treibertechnologie entschieden. Ihr Vorteil ist ihre fesselnde Spielweise, denn dynamische Treiber klingen - wenn richtig konzipiert - im Vergleich zu BA-Wandlern in ihrem Klangbild oftmals deutlich natürlicher, mit einem sehr warmen Klangcharakter. Dementsprechend warm und dynamisch offenbart sich der Soundmagic E10 mit einer soliden räumlichen Soundbühne auch, die es dem In-Ear befähigt die Musik trotz seiner kleinen Klangschalen sprichwörtlich von verschiedenen Seiten - räumlich sehr greifbar - an das Ohr des Zuhörers heranzuführen. Die hierdurch aufgebaute Soundkulisse ist preislich betrachtet enorm und übertrifft Konkurrenten wie den DTX 71iE, House of Marley Redemption Song und viele andere In-Ears seiner Preisklasse bei weitem. Instrumentale und Vokale klingen, wenn gefordert, unglaublich nah und greifbar, Töne werden aus verschiedenen Richtungen am Kopfhörer wahrgenommen, sodass ein sehr lebhaftes Bild der Musik geschaffen werden kann.

Soundmagic E10 Tasche mit Earpads
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Sein Bass ist stark und klar definiert, und übertrifft sogar den bassbetonten Sennheiser CX-300-II mit seiner explizit beworbenen, zusätzlich verstärkt wordenen Bassfunktion (Enhanced Bass). Wir sprechen folglich von einem sehr bassbetonten In-Ear, der je nach Adapterwahl (zusätzlich) noch bassbetonter auftreten kann. Äußerst konturiert liefert der E10 tiefe rollende Bässe, mit denen die Musik sehr dominant unterstrichen, und dadurch weitere Dynamik in das Geschehen gebracht wird. Sein Bass und dessen gut abgestimmtes Klangbild lassen ihn zu einem sehr korrekten, aber zugleich auch zu einem sehr kraftvoll spielenden, warmen In-Ear Kopfhörer werden, bei dem der Spaß keineswegs zu kurz kommen soll. Stark, aber gut konturiert bildet er punchige Bässe, wobei die Mitten trotz alledem nicht von der Bassbegleitung überlagert werden, sondern klar und präzise bleiben.

Dem Tradeoff, der sich aus der Treiberwahl ergibt, stellt sich der Soundmagic E10 sehr souverän. BA-Wandler spielen umso präziser, weisen aber eine geringere Basslastigkeit auf. Umgekehrt ist es ebenso: Dynamische Treiber geben sich in der Regel bezüglich der Präzision schlechter als BA-Wandler, wirken aber umso wärmer mit einem dynamischeren, lebhafteren Klangbild. Dieser Tradeoff impliziert einen Kompromiss, bei dem der Soundmagic E10 die Balance zwischen kraftvollem Sound und Präzision auf ungeheuer smarte Weise löst. Obwohl er einen dynamischen Treiber verwendet, sind die Schwächen des E10 behaftet durch die Treiberwahl nur beschränkt zu sehen.
Er ist zwar nicht derart präzise wie andere mit BA-Wandlern ausgestattete, teurere In-Ear Kopfhörer, seine Detailliertheit reicht jedoch soweit, dass man fast jedes Detail am Soundmagic E10 erkennen kann.
Kristallklar gibt sich der Soundmagic E10, hat für den Preis deutlichen Referenzcharakter mit einer extrem breiten Bühne, und kann mit seiner extremen Auflösung überraschenderweise sogar den ca. 30 Euro teureren In-Ear Kopfhörer DTX 101 IE bezüglich der Detailliertheit bei weitem übertreffen. (Gitarren-)Akkorde sind gut wahrnehmbar, wobei uns stellenweise der House of Marley Redemption Song hinsichtlich der Höhen mit einer etwas höheren Präzision überzeugen konnte.

Soundmagic E10 Tasche mit Earpads

Die Höhen des Soundmagic E10 sind im Vergleich zu anderen Kopfhörern etwas zurückgefahren, sodass diese nicht derart deutlich wiedergegeben werden können, wie beispielsweise am Sennheiser CX 300-II. Es mangelt ihm an Höhen und besitzt etwas zuviel an Grundton, woran man sich aber rasch gewöhnt. Das Gesamtpaket ist es nämlich, das den Soundmagic E10 so erstrebenswert macht. Perfekte Mitten, ein überaus schön konturierter Bass, als auch ein immenses Raumvermögen machen den Soundmagic E10 zu einem Kopfhörer, welcher für weniger als 50 Euro das bietet, was wir als rundum gelungenes Gesamtpaket verstehen. Sein gut abgestimmtes Klangbild macht ihn zu einem Kopfhörer, welcher zu jeder Musikrichtung wunderbar dynamisch klingt und mit seiner räumlichen Nähe und der kraftvollen Bassunterlegung für großartige Momente sorgt - ohne seine Genauigkeit im Klangbild zu verlieren.

Fazit - Bei weitem bestes Allroundpaket für 40 Euro

Qualität hat bekanntlich seinen Preis. Doch die Ausnahme bestätigt die Regel. Mit dem Soundmagic E10 wird Kaufinteressenten ein guter Fang zuteil ohne zuviel Geld ausgeben zu müssen. Was ihn ausmacht ist sein Gesamtpaket, welches ihn zu einem der besten Kopfhörer in dieser Preissparte macht. Sein Aluminium geschaffener Klangkörper spricht Bände, neben seinem beeindruckenden Klang, der ihn bis zur 100 Euro Marke nur wenige andere Alternativen entgegensetzt, die wirklich mit dem Soundmagic E10 konkurrieren könnten. Sein präziser Klang, die schöne räumliche Bühne als auch sein stark harmonisierender Bass machen ihn zu einem "Best Buy", falls man 40 Euro zur Hand hat und willens ist, diese für einen preislich gesehen unschlagbar günstigen In-Ear Kopfhörer auszugeben. Denn kein anderer wird für 40 Euro soviel Musikspaß bereiten, wie der Soundmagic E10.


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