Optisch könnten der AKG K701 und der Teufel Aureol Real aus ein und demselben Unternehmen geschmieden worden sein. Wäre zum einen nicht das Firmenlogo anders bestückt, und zum anderen der Klang dem anderen eine Spur ähnlicher. Was sie verbindet ist ihr Referenzklang, eine gute räumliche Bühne und ihre beiderseitig exzellente Klangqualität. Der Teufel Aureol Real bietet das bereits zu erstaunlich günstigem Preis.
Google-AnzeigenLinks im Bild: Der AKG K701 und rechts: der Teufel Aureol Real. Der erstere kostet im Handel fast doppelt soviel. Ist der Teufel Kopfhörer eine Alternative zum klassischen Referenzkopfhörer AKG K701? Das werden wir uns im folgenden Vergleichstest genauer ansehen.
Normalerweise sind Vergleiche dieser Art anmaßend. Wer zum Teufel ist dieser Teufel Aureol Real? Zugegeben, der Wortwitz ist ziemlich schmächtlich gehalten und zu überhauf beim Teufel Unternehmen zu finden. Aber an der Aussage ist etwas dran. Denn nicht viele werden vom Aureol Real bereits gehört haben. Vielmehr noch: Wer noch nie zuvor die Möglichkeit hatte den Teufel Aureol Real gegenzuhören, dürfte uns wohl zu Recht für anmaßend erklären. Doch gute Musik muss nicht immer mit teurem Geld bezahlt werden. Wenigstens nicht beim Aureol. Ist der Teufel Aureol Real deshalb ein Geheimtipp, der den preiswerten Einstieg in höheren Musikgenuss ermöglicht? Warten wir ab.
Wer sind die beiden?
Äußerst günstig ist der Teufel Aureol Real nämlich bereits für 99 Euro zu haben, währenddessen der AKG K701 derzeit für 189 Euro auf einem recht ordentlichen Preis thront, aber trotz dessen dennoch ein außerordentlich gutes Preis-/ Leistungsverhältnis schürt. Der AKG K701 ist mit seiner flachen Klangstruktur ein beliebter Klassik-/ als auch Akustikhörer, der Teufel Aureol überdies eine kompakte Allroundklasse mit warm spielenden Mitten und neutralen Tiefen. Käme der Aureol auf gute Testergebnisse, wäre der Aureol eine potentielle, noch günstigere Alternative zu teureren Referenzkopfhörern und der AKG K701 folglich damit redundant?Teufel Aureol Real | AKG K701 |
Offene Bauweise | Offene Bauweise |
50 Ohm | 62 Ohm |
2x Kabel (1,3m und 3,0m), abnehmbar | 1x Kabel (3,0m), nicht abnehmbar |
Legt man beide Kopfhörer nebeneinander, bemerkt man ihre optische Ähnlichkeit in Bruchteilen von Millisekunden. Sie sind minimalistisch gebaut, Metallstreben um den Kopfhörer bilden Stützen, halten das kleine Kunstwerk zusammen und verfestigen ihr Gesamtgebilde. Die verräterischen "Löcher" oder auch kleineren Öffnungen in der Klangschale (siehe z.B. unteres Bild) lassen bei beiden Kopfhörern bereits verkünden, dass es sich bei diesen Modellen um offene Kopfhörer handelt. Sie isolieren Musik nicht, sondern lassen Musik ungehindert zirkulieren, und streuen deswegen auch "Störgeräusche" in die Außenwelt.
Der eigentliche Zweck eines Kopfhörers besteht natürlich in der Geräuschabdämmung, um Mitmenschen nicht mit zu lauter Musik zu belästigen. Doch derartige Kopfhörer trägt man nicht für unterwegs, sondern für zuhause, um allerbesten Klang aus seinen Liedern herauszuholen.
Deshalb wundert es auch nicht, dass Kopfhörer wie diese hier über eine gewisse höhere Ohmzahl verfügen. Zuhause verfügt man über reichlich Power, der Widerstand dürfte dort kein Problem darstellen. Der klassische AKG K701 kommt mit einer Impedanz von 62 Ohm daher, der Teufel Aureol Real ist dort mit knackigen 50 Ohm noch etwas sparsamer und demzufolge noch ein wenig leichter an Wiedergabegeräten anzutreiben.
Eine offene Bauweise. Geräusche können sowohl in den, als auch aus dem Kopfhörer gelangen. Designtechnisch ist am AKG K701 und Teufel Aureol Real das Bügelsystem fast identisch. Der AKG K701 passt sich jedoch automatisch der Kopfgröße an. Manuelles Einstellen ist hierbei nicht mehr nötig.
Der Teufel Aureol Real eignet sich für unterwegs besser. Die Möglichkeit das kurz gehaltene Kabel am Aureol Real zwischenzustecken, überzeugt mehr, als das schlicht zu groß geratene 3,0 Meter Kabel vom AKG Kopfhörer. Wenigstens, wenn man ihn mobil nutzen will.
Das zweite längere 3,0 Meter Kabel kann den Teufel Aureol gleichzeitig aber auch äußerst elegant mit der heimischen Musikanlage verbinden.
Verstehen Sie es aber bitte nicht falsch. Der Teufel Aureol Real ist keineswegs für unterwegs aufgrund seiner Geräuschdurchlässigkeit geeignet. Wir meinen damit lediglich, dass der Teufel sehr gut zuhause an Smartphone & Co. betrieben werden kann, und dort ist das kürzere Kabel mehr als praktisch. Seine geringere Impedanz spielt zu, mobile Abspielgeräte wie der normal bestückte MP3-Player und das Smartphone konnten eine mehr als ausreichende Wiedergabelautstärke erzielen.
Optisch sehen die Kopfhörer AKG K701 und der Teufel Aureol Real annähernd gleich aus. Während der erstere aber traditionell in Österreich produziert wird, stammt der zweite aus Fernost made in China. In einem ähnlichen Gerüst erscheinen sie, ihre Machart unterscheidet sich aber grundlegend voneinander. Während der AKG K701 auf sehr hochwertige Materialien setzt und deswegen auch ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt, ist der Teufel Aureol Real mit 180 Gramm ein scheinbares Leichtgewicht und gerade deswegen laut Herstellerangaben aus vollkommenen Plastik gefertigt worden. Die Leichtbauweise fühlt sich auf dem Kopf gut an, er ist sehr bequem, dennoch kann die etwas billigere Materialverwendung am Aureol Real als ein klein wenig störend empfunden werden.
Der Sound ist an beiden gut, wenngleich der AKG K701 dort seine Klasse doch deutlich unter Beweis stellen kann. Er war der präzisere von beiden, deckt Details klarer auf und besitzt überdies die bessere Impulstreue. Überraschend an diesem Vergleich war jedoch die Standhaftigkeit des Teufel Aureol Real. Auch wenn er bezüglich klassischer Musiktitel und gesangslastiger Musik dem AKG K701 klar den Vorzug geben muss, macht sich der Teufel Aureol Real bei durchschnittlichen Mp3-Formaten und kraftgeladener Musik erstaunlich gut. Er beeindruckt mit sehr lebhafter, warmer Musik, ordentlichen Bässen und einer angemessenen weiten, aber einer doch nicht zu weit ausgebreiteten räumlichen Bühne. Der Aureol Real gibt Höhen, Mitten und Tiefen anstandslos realitätstreu wieder, überzeugt hinsichtlich seines Preises, seiner schönen dynamischen Wiedergabe, und einer natürlichen Bassunterlegung, die bisweilen am AKG K701 an gewissen Stellen einfach fehlt.
Freilich gibt sich der Referenzkopfhörer AKG K701 in puncto klassischer Musik und seiner allgemeinen Auflösung deutlich besser, der Teufel Aureol Real gestaltet sich für 100 Euro jedoch als echter Preis-/ Leistungstipp für diejenigen, welche für angemessenes Geld kraftgeladene Musik mit etwas wärmeren Mitten, kristallklaren Klängen und natürlichen Bässen hören möchten, dergleichen man am bassärmeren, "kühleren" AKG K701 jedenfalls niemals erleben wird.
Der gewagte Vergleich des Teufel Aureol Real mit dem AKG K701 bestätigt, wie gut er ist. Für 99 Euro bietet der Aureol Real einen günstigen Einstieg in die audiophile Klangwelt, konnte klanglich teurere Modelle ausspielen oder eben mit ebendiesen wie beispielsweise dem etwas teureren AKG K551 klanglich gleichaufspielen, wenngleich sie unterschiedlich abgestimmt sind. (Anmerk.: Der AKG K551 gibt sich deutlich neutraler mit schwächerem Bass und brillianteren Höhen).
Er gibt Bass wieder, und das weitaus stärker als der AKG K701, aber dennoch so, wie es gewollt ist. Deswegen unterläuft der Teufel Aureol Real auch nicht der Gefahr in ein bestimmtes Genre "eingekapselt" zu werden. Beim AKG K701 ist das der Fall. Denn dort wo er richtig gut klingt, beschränkt sich der AKG K701 nunmal auf audiophile Klanghappen, Klassikstücke als auch Liedstücke mit bezaubernden Gesangsstimmen.
Falls einem die Plastikbauweise des Teufel Aureol Real nicht stört, stellt der Aureol den perfekten Kopfhörer dar, welcher zu günstigem Preis bereits beeindruckenden, akkuraten Klang zutage fördert, in einer Mischung, die den Teufel Aureol Real für so ziemlich jedes Genre geeignet macht, - mit ihm eine hervorragende Kompaktklasse stellt und das für bezaubernde 99 Euro.
► Der Teufel Aureol Real im Test: Testbericht Teufel Aureol Real
Den Testbericht zum AKG K701 können Sie hier lesen: AKG K701 im Test
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